Baumreihe am Brandenburger Tor gefällt
Geschenk der Landschaftsgärtner fiel Motorsäge zum Opfer
Berlin/Bad Honnef. Verärgert reagierte der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) auf den Kahlschlag vor dem Brandenburger Tor. Dort waren jetzt auf dem Mittelstreifen zwischen dem Hotel Adlon und dem Europäischen Haus 16 Linden abgesägt worden. „Auch wenn an dieser Stelle Platz geschaffen werden muss für den neuen Bahnhof der U 55, haben wir kein Verständnis dafür, dass unserem Geschenk an die Stadt Berlin geräuschvoll mit der Motorsäge der Garaus gemacht wurde, ohne uns überhaupt nur mit einem Ton darüber zu informieren“, kritisierte BGL-Präsident Werner Küsters die Vorgehensweise.
So wich jetzt Wehmut der einstigen Begeisterung, mit der die 16 jungen Linden im Februar 1990 unter tatkräftiger Mitarbeit von Mitgliedern des BGL-Hauptausschusses und großer Aufmerksamkeit durch die Medien gepflanzt worden waren. „Sie sollten ein Ersatz sein für die Baumreihe der Straße ,Unter den Linden’, die seinerzeit dem Todesstreifen zum Opfer gefallen ist“, blickte Werner Küsters zurück.
Aus Begeisterung über den Fall der Berliner Mauer und zur Begrüßung ihrer landschaftsgärtnerischen Kollegen aus der ehemaligen DDR hatten die Mitglieder des BGL-Hauptausschusses im November 1989 spontan den Beschluss gefasst, die Linden zu sponsern. Im Februar 1990 waren sie dann von den engagierten Garten- und Landschaftsexperten gepflanzt worden. Schon nach 14 Jahren mussten die Bäume nun weichen zu Gunsten der Erweiterung der Berliner Verkehrsinfrastruktur am Pariser Platz.
Ansprechpartner: Bettina Holleczek, Tel.: 02224-770717, E-Mail: b.holleczek@galabau.dezurück