Großes BGL-Engagement für vorbeugenden Hochwasserschutz
Gesetzentwurf des Bundesumweltministeriums Schritt in die richtige Richtung
Das Hochwasser der Flüsse ist nicht nur die Folge außergewöhnlicher Regenfälle, sondern auch die Folge vieler ökologischer Sünden. Seit Jahrzehnten werden Flüsse kanalisiert, potenzielle Überschwemmungsgebiete bebaut und Natur und Landschaft mit Straßen versiegelt. Die Folge sind nie da gewesene Naturkatastrophen mit unglaublichen Ausmaßen. „Wir begrüßen deshalb den Gesetzentwurf zur Verbesserung des vorbeugenden Hochwasserschutzes durch das Bundesumweltministerium. Endlich werden Lösungen für den verbesserten Schutz von Überschwemmungsgebieten, für eine angemessene landwirtschaftliche Bodennutzung sowie für Infrastruktur und Bauen angeboten“, so Werner Küsters, Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL).
Gleichzeitig weist Küsters auf das Engagement des BGL in dieser Problematik hin: „Wir werden uns dafür einsetzen, dass landschaftsgärtnerische Arbeitsfelder zum Zwecke des vorbeugenden Hochwasserschutzes stärkere Berücksichtigung finden. Dabei muss eine integrierte und solidarische Zusammenarbeit des Landschaftsbaus mit der Wasserwirtschaft, Raumplanung, Schifffahrt, Landwirtschaft sowie dem Naturschutz erfolgen.“ Der BGL-Ausschuss Landschaftsgärtnerische Fachgebiete hat seine Ziele und Maßnahmen zur Umsetzung in einem Antrag „Hochwasserschutz durch naturnahen Wasserbau“ an den Verbandskongress in Rostock gestellt. Konkret werden folgende Ziele verfolgt:
· Die Schaffung von Vegetationsräumen und die Reaktivierung von Auen zur Wasserrückhaltung in der Region, das heißt Versickerflächen mit Pflanzen, in denen das Wasser solange wie möglich im gesamten Einzugsgebiet der Flüsse zurückgehalten wird.
· Der Rückbau von begradigten und kanalisierten Bächen und Flüssen durch eine naturnahe Anlage von Deichen und deren Sicherung durch ingenieurökologische Maßnahmen.
· Die Integration von Fließgewässern in die Stadtentwicklung, Rückhalt und Versickerung von Niederschlägen in Siedlungsgebieten sowie die Reduktion der Fließgeschwindigkeit durch Renaturierungsmaßnahmen.
· Die Planung und Ausführung von Dachbegrünungen. Dachbegrünungen speichern Niederschlagswasser und verzögern den Wasserabfluss.
· Die Vermeidung von Flächenversiegelungen. Die beste Alternative zur Versiegelung ist eine begrünte Fläche.
Der Wille zu einem wirksamen Hochwassermanagement wird daran zu messen sein, in welchem Umfang die notwendigen Entscheidungen getroffen und die erforderlichen Mittel aufgebracht werden. Hier sind die politisch Verantwortlichen genauso gefordert wie private Bauherren oder Grundbesitzer. Der BGL ist sich seiner Verantwortung in dieser Sache sehr bewusst. Deshalb unterstützt er auch die neue Messe „acqua alta“, die internationale Fachmesse mit Kongress für Hochwasserschutz und Katastrophenmanagement, Klima und Flussbau. Sie findet erstmalig vom 24. bis 27. November 2003 in der Messe München statt.
Ansprechpartner: Dr. Michael Henze, Tel.: 02224 / 7707-19, E-mail: m.henze@galabau.de zurück